Gesundheit

Wandern macht gesund  – Fitness für Körper, Geist und Seele

Das Laufen ist die ursprünglichste Fortbewegungsart des Menschen. Das Wandern verbindet  positive Einflüsse für Körper, Geist und Seele. Mit dem Begriff Wandern meint man weder den Sonntagsnachmittagsspaziergang noch den stresserzeugenden Streckenmarsch, sondern die Mischung aus Fitness, Entspannung, Naturerleben und Geselligkeit, einzigartig und wertvoll für jeden, der sich ganz bewusst für ein aktives Wandererlebnis entscheidet. Wandern ist eine Sportart, die Ihrem Körper und Ihrer Seele ein kombiniertes Fitness- und Wellnessprogramm bietet. Neben den sinnlichen Eindrücken der Natur wirkt auch das Wandern an der frischen Luft wohltuend auf den gesamten Organismus. Ein mehrstündiges Wandern ist als Ausdauertraining zu begreifen. Es macht nicht nur Spaß, sondern ist auch gesundheitsfördernd.  Beim Wandern hat jeder sein eigenes Tempo.  Wenn Sie in der Gruppe wandern, sollten Sie sich immer nach dem schwächsten Wanderer richten. Untrainierte sind langsamer als Trainierte, große Menschen schneller als kleine. Das perfekte Wandertempo haben Sie, wenn folgender Satz zutrifft: Wandern darf ruhig anstrengend sein. Allerdings sollte man sich immer noch bequem mit seinem Nachbarn unterhalten können.

Es ist also kein Wunder, das in unserer hektischen Zeit  auch immer mehr jüngere Menschen das Wandern für sich entdecken. In der Medizin hat der Gehsport einen neuen Stellenwert bekommen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die schonende und konsequente Bewegung an frischer Luft  Beschwerden lindert und Krankheitsrisiken senkt. Heute heißt die Devise, gemütliches stressfreies Wandern zum erlangen von Fitness statt aggressivem Auspowern, wie es lange Jahre der Trend war.  Manche Ärzte therapieren ihre Patienten (bei Depressionen oder Angstzuständen) mit der Bewegung in der Natur.

Wandern ist auch gesund für Herz, Kreislauf, Muskulatur und Stoffwechsel. Beim Laufen wird der Herzmuskel trainiert und gestärkt. Die Durchblutung der Lunge wird gefördert. Beim Wandern atmet man viel tiefer durch. Weil sich die Fließeigenschaft des Blutes verbessert, verringert sich auch das Thromboserisiko. Wie alle Ausdauersportarten stärkt das Wandern das Immunsystem. Den Aspekt der Fettverbrennung sollte man auch nicht außer acht lassen, denn trainierte Wanderer verbrennen ca. doppelt so viel Fett wie „Sitzmenschen“. Aus diesem Grund haben sie auch selten Probleme mit einer dauerhaften Gewichtsnormalisierung. Dabei kommt es nicht so sehr darauf an wie anstrengend eine Tour ist, sondern viel mehr darauf, wie lange und wie oft sie laufen. Um die Ausdauer optimal zu trainieren, sollte man allerdings schon zwei- bis dreimal pro Woche mindestens eine halbe Stunde in die Natur gehen.

Wandern macht den Kopf frei. Dieser Satz kommt nicht von ungefähr. Das Gehirn wird bei der Bewegung an frischer Luft besser durchblutet und dadurch wird die Sauerstoffversorgung des Gehirns enorm verbessert. Das erhöht zum einen die Konzentration und zum andern wird man aufnahmefähiger. Wissenschaftliche Untersuchungen haben bewiesen, dass Bewegung an der frischen Luft das wirksamste Mittel ist, sich selbst aus emotionalen Anspannungen oder Stress zu befreien. In der Natur erleben viele Städter eine Stille, die sie fast schon erschreckt. Sie kommen reizüberflutet aus dem Stressigen Alltag in diese „gespenstige“ Ruhe.  Mit der Zeit aber kehrt diese Ruhe in sie ein und sie werden aufnahmebereit für die Sinneseindrücke der Natur. Der Kopf wird frei von belastenden Gedanken.

Naturgebiete mit Steigungen und Abstiegen sind besonders geeignet, so fanden österreichische Forscher heraus, denn regelmäßiges Aufwärtsgehen senkt deutlich die Cholesterinwerte, wobei durch kontrolliertes Abwärtsgehen im Muskel weitaus mehr Zucker abgebaut wird als beim normalen Gehen. Ihre Blutzuckerwerte können sich auch durch Sport in freier Natur verbessern, probieren sie doch mal einige  Übungen auf Wald-Trimmpfad. Durch Sport an frischer Luft,  vermehren sich die Insulinrezeptoren an den Zellen, deshalb werden die Zellen durch das Insulin für die Aufnahme von Zuckermolekülen aufgeschlossen.Das heißt, bei regelmäßigem Sport kann der Ausbruch von Altersdiabetes verhindert oder hinauszögert werden. Das fanden schwedische Forscher im Jahre 2000 heraus.

Die spektakulärste Wirkung des Wanderns ist wohl, das man nachgewiesen hat, dass sich durch regelmäßiges Wandern ein erhöhter Blutdruck deutlich senken lässt, Bei der AMAS – 2000 (Austrian Moderate Altitude Study) testete man bei Bluthochdruckpatienten die Wirkung. Nach der dreiwöchigen Testphase hatten sich alle Risikowerte deutlich verbessert. Eine Erhöhung des Cholesterins, also des „guten Cholesterins“, erreicht man am besten durch mehr Bewegung. Man hat herausgefunden, dass mehr Bewegung im Alltag wie regelmäßiges Laufen, Radfahren, Schwimmen oder Treppensteigen, den Spiegel um 10 bis 20 Prozent erhöhen kann. Also: rein in die Wanderstiefel, raus in die Natur, runter mit dem Blutdruck. Achtung: Wandern ersetzt aber keine Medizin. Bitte konsultieren Sie diesbezüglich Ihren Arzt.

Um die Ausscheidung von Flüssigkeit zusätzlich anregen: machen Sie einige Pausen und nutzen Sie diese zum trinken. Damit tun Sie ihrem Körper und sich etwas gutes.

Wenn Sie während Ihrer Tour nicht einkehren wollen, so nehmen Sie Obst, belegte Vollkornbrote oder Vollkornbrötchen (Tipp: senkrecht durchgesteckte Zahnstocher verhindern das Verrutschen von Gurke und Tomate) sowie etwas Schokolade oder Müsliriegel und Traubenzucker mit. Obst bringt Ihnen Ihre Energie zurück. Der Apfel ist im Transport unempfindlich und enthält viel Vitamin C. Eine Banane ist regelrechtes Doping – jede Menge Kohlenhydrate und Ballaststoffe geben dem Körper Kraft und der hohe Magnesiumgehalt beugt Muskelbeschwerden vor (für den Transport von Bananen gibt es extra Behälter, so bekommt die Banane keine Druckstellen). Auch Gemüse sollte im Gepäck nicht fehlen. Radieschen, Gurken, Paprika und Karotten sind Vitaminpakete und liefern zudem viel Flüssigkeit.

Bei Tagestouren ist es immer ratsam, ein Lunchpaket dabei zu haben. Sportmediziner haben herausgefunden, das der Körper am leistungsfähigsten bleibt, wenn man während der Wanderung ca. alle zwei Stunden rastet und eine Kleinigkeit isst. – Warum in der Pause nicht einmal ein Picknick. Vor allem beim Wandern mit Kindern immer eine schöne Abwechslung. Damit aus dem fröhlichen Picknick auch ein gesunder Genuss wird, sind hier in paar Tipps:

  • Suchen Sie sich eine schöne Stelle aus für Ihr Picknick.
  • Besonders bei langen Wanderungen ist ein Picknick-Rucksack praktisch. Da sind Geschirr und Besteck in leichter Ausführung gut verstaut schon drin.
  • Spezielle Isoliertaschen halten Getränke und Speisen kühl.
  • Leicht und unkompliziert zu transportieren, sind isolierte Picknickdecken. Sie schützen vor kühlem Boden oder Feuchtigkeit.

Mehr Informationen auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Wandern