Flora & Fauna

Flora und Fauna auf Rhodos

Flora

Für Botaniker ist Rhodos eine Fundgrube. Es wurden etliche Pflanzenarten gefunden, die es nur auf Rhodos gibt. Anders als die meisten Inseln der Ägäis ist Rhodos trotz einiger großer Waldbrände in den vergangenen Jahren immer noch sehr grün. Es gibt immer noch große Gebiete, die mit Wald bedeckt sind. Größere geschlossene Waldgebiete befinden sich rund um den Akramitis, um Archipolis und besonders zwischen Laerma und Lardos. Ein häufig vorkommender Waldbaum ist die Aleppokiefer, eine hochstämmige Pinienart, deren Harz dem Retsina den harzigen Geschmack verleiht. Am Profit Ilias befinden sich zahlreiche Zedern. Die Gebiete der Waldbrände aus den 80-ziger und 90-ziger Jahren befinden sich im Süden der Insel zwischen Gennadi und Apolakkia und südlich von Apollona. Noch heute ragen die toten Baumstümpfe wie Mahnmale in den Himmel. Im ersten Moment wirkt die Landschaft sehr öde, da sich kein neuer Wald gebildet hat. Schaut man genauer hin kann man feststellen, das sich die Natur längst regeneriert hat und durchaus sehr reizvoll ist. Man findet dort blühende Macchia, die im Frühling herrlich und in Buschformationen blüht. Unendlich viele duftende Kräuter, wie Lavendel, Salbei, Thymian, Rosmarin und Oregano verleihen der Gegend einen wunderbaren Duft.

Auf Rhodos finden Sie verschiedene Orchideenarten. Interessante Informationen finden Sie hier:

Die Orchideen von Rhodos: http://orchideen-kartierung.de

Eine häufig vorkommende Baumart ist die Platane. Der ahornähnliche Baum blüht im Frühling. Er wächst zumeist in Bachbetten, da dieser Baum viel Wasser benötigt. Auf Rhodos findet man im Vergleich zur Ostägäis wenig Kastanienarten. Die Edelkastanie, die hier wächst ist essbar. Hier wachsen aber auch Dattelpalmen und zahlreiche Kakteenarten. Eukalyptusbäume findet man auf Rhodos selten. In Kolymbia und an der Ostküste gibt es allerdings ganze Alleen dieses Baumes.

Blühende Büsche sind Boukavillia, Ibiscus, und Oleander. Sie sind traumhaft schön anzuschauen und duften herrlich.

Die fruchtbaren Mergelböden um Malona, Salakos, Kritinia und Embona werden landwirtschaftlich genutzt. Große Obstplantagen mit Zitrusfrüchten, Äpfeln, Birnen, Aprikosen, Pfirsiche und Melonen, zieren das Bild. Feigen-, Quitten-, Nuss- und Granatäpfelbäume runden das Bild ab.  Wegen der sehr günstigen klimatischen Bedingungen kann man Auberginen, Tomaten, Gurken, Zucchini, Kartoffeln und Zwiebeln zweimal im Jahr ernten. Wein wächst fast überall auf der Insel. Das Hauptanbaugebiet ist das Gebiet um Embona und der untere Hang des Attavrios.  Überall auf der Insel gedeihen Olivenbäume.

Der wichtigste Bestandteil der Landwirtschaft ist neben den genügsamen Olivenbäumen, auch Ölbaum genannt, der Weinanbau.

Das Kalkgestein lässt die Hügel um Lindos und den höchsten Berg der Insel – den Attavrios – fast lebensfeindlich erscheinen. Hier findet man auf dem nackten Fels nur einige Dornenbüsche.

Im Frühling ist die Insel ein einziges Blütenmeer mit Klatschmohn, Margeriten, Alpenveilchen, Pfingstrosen, Rosen, Ginster. usw.

Als Frigana bezeichnete Felsheiden und Mackiengestrüpp, diese prägen die Berglagen. Kenner und Liebhaber von Kräutern werden bei einem Spaziergang in den Bergen besonders auf ihre Kosten kommen. Schon in der Heilkunst des Hippokrates wurden Kräuter zum Heilen verschiedenster Krankheiten benutzt. Die Langlebigkeit der Rhodier hängt auch vom regelmäßigem Verzehr dieser Kräuter ab. Heimische Kräuter sind: Oregano, Salbei, Minze ( 20 verschiedene Sorten), Basilikum, Thymian, Lorbeer, Rosmarin, Safran, Fenchel, Ranke, Brennnessel, Portulak, Boretsch, Klatschmohn, Malve, Gliedkraut ( Bergtee), Majoran, Zichorie (Wegwarte), Bohnenkraut, Kamille, Kaper und Lauchzwiebeln.

Apropos Gesundheit – Oliven sind das Geheimnis zur guten Gesundheit. Die Bewohner des Mittelmeerraumes haben Olivenbäume schon seit Jahrhunderten gepflanzt. Oliven und deren Öl werden in der rhodischen Ernährung schon Tausende von Jahren genutzt. Ihre Wirkung auf den Organismus wird hoch geschätzt. Olivenbäume werden in der griechischen Volkskunde als von Gott begünstigt, ja sogar als heilige Bäume gesehen.

Unser Buchtipp, wenn sie mehr über Kräuter, Früchte, Gemüse und Oliven, oder die gesunde griechische Ernährung wissen möchten:

Fauna

Esel, Maultiere, Ziegen und Schafe, die typischen Nutztiere des östlichen Mittelmeeres, bestimmen auch auf Rhodos das Bild. Wildlebende Schaf- und Ziegenherden begegnen Ihnen im Süden der Insel. In einigen Gebieten z.B.  Afandou, Archangelos und außerhalb von Laerma finden sie auch wildlebende Schweine.

Traditionelle Haustiere in Griechenland sind Singvögel. Aber auch Hunde und Katzen werden gerne gehalten. Die Imkerei ist auf Rhodos sehr wichtig, so findet man die buntbemalten Bienenkisten rund um die Insel. Rhodische Bienen können aus dem vollen schöpfen, deshalb ist der rhodische Honig sehr geschmackvoll.

Wie überall in Griechenland ist die ursprüngliche Tierwelt radikal dezimiert worden und viele heimische Wildarten, wie Reh, Hirsch und Wildschwein sind wegen unkontrollierter Jagd in ihrem Bestand gefährdet. Deshalb hat man im Süden der Insel zwischen Profilila und Apolakkia ein Naturschutzgebiet errichtet. Dort wurde Rot- und Schwarzwild angesiedelt. Ansonsten leben auf Rhodos in freier Natur Rebhühner, Fasane, Kaninchen, Wiesel, Marder, Fuchs, Dachs, Adler – aber auch Eidechsen, Lurche, Heuschrecken, Grillen, Mäuse und Ratten. Die Vielfalt der Insekten und Schmetterlinge ist sehr groß. Nicht zu vergessen und sehr empfehlenswert ist das Schmetterlingstal, wo die seltene Schmetterlingsart, der Panaxia quadripunctaria (auf Deutsch “ Spanische Flagge“,) lebt und sich vermehrt.

Es gibt zwei Schlangenarten auf Rhodos. Die harmlose Natter und die Strandviper. Doch hingegen der Erzählungen vieler Einheimischer über diese Schlangen sieht man diese Reptilien zumeist überfahren an der  Straße. Beide Schlangenarten sind sehr scheu und reagieren überaus empfindlich auf Vibrationen. Ein festes Auftreten mit dem Fuß genügt, um sie zu verscheuchen.

Leider leben im Meer rund um Rhodos nicht mehr so viele Fische. Jahrelang wurde mit Dynamit gefischt. Damit wurden einige Populationen fast gänzlich ausgerottet. Die Vielfalt der im Meer lebender Tiere können sie in Rhodos Stadt im Aquarium sehen. Weil es weniger Fische gibt, ist auch die Anzahl der Vögel (Seemöwen, Graureiher), die sich von diesen ernähren, stark zurückgegangen.

Der Gizani, ein fast unbekannter, vom Aussterben bedrohter Fisch. Er wurde in Eleousa und Psinthos zur Rettung in Becken eingesetzt. Der kleine Süßwasserfisch Gizani ist normalerweise nur in Flüssen und von Quellen gespeisten Seen auf Rhodos zu finden. Wegen der Hitze in den Sommermonaten trocknen die Flüsse und Seen aus. Dies hat zur Folge, das die Lebensräume des kleinen Fisches bislang eingeschränkt waren.

Umwelt

Da es auf Rhodos keine Industrie gibt, ist die Luftverschmutzung sehr gering. Die Wasserreinheit des Meeres ist sehr gut. Die meisten Strände sind mit der blauen Flagge der Eu ausgezeichnet. Wasserknappheit, wie auf anderen Inseln, gibt es auf Rhodos nicht. Auf der Insel gibt es zahlreiche Mineralwasserquellen, so dass man das Wasser zumeist auch aus dem Wasserhahn trinken kann. In Salakos gibt es eine Quelle mit Flaschenabfüllung.

Ein großes Problem auf Rhodos ist die Waldbrandgefahr. Weil es in den heißen Sommermonaten nicht regnet, sind die Wälder sehr trocken. So kann es leicht zu Waldbränden kommen. Zu leichtfertig werfen die zahlreichen Touristen ihre brennenden Zigaretten in den Wald oder achtlos aus dem Fenster der Autos. Einige Teile der Insel sind in den letzten Jahren abgebrannt. Bei Ihrer Fahrt rund um die Insel werden Sie die kläglichen Überreste der Wälder sehen.